Software für die Berechnung von Ausbreitungsmodellen

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Am 11. August 2015 haben 11 Experten in Sachen gefährliche Stoffe zum ersten Mal die Software "Safer Hazmat Responder" getestet. Mit dieser Software können die Hilfeleistungszonen und der Zivilschutz Modelle für die Ausbreitung einer Gaswolke berechnen. Die Direktion Material der Generaldirektion Zivile Sicherheit geht von einer Auslieferung der Software zum Jahresende aus.
software "Safer Hazmat Responder"

Das Projekt wird von zwei Spezialisten mit ergänzenden Profilen geleitet: einem französischsprachigen Offizier des Zivilschutzes und einem niederländischsprachigen Offizier einer Hilfeleistungszone, Dirk Geens. Stéphane Bairin ist der französischsprachige Projekt¬leiter: "Die Software Safer ist ein zusätzliches Tool, das dem für den Einsatz verantwortlichen Offizier und den Behörden eine Entscheidungshilfe bietet, was Zwischenfälle mit gefährlichen Stoffen betrifft. Es geht darum, sehr schnell eine Antwort parat zu haben, z. B. auf die Frage, wie Teams auf dem Weg zum Einsatzort einer bestimmten Luftströmung ausweichen können. Die Möglichkeiten der Software sind vielseitig und müssen den Bedürfnissen des Personals vor Ort genügen. Daher wird empfohlen, sie bei Übungen (insbesondere Seveso) zu benutzen, damit sich alle Akteure mit ihr vertraut machen können. Dies erfordert zwar viel Informationsarbeit und Ausbildung, aber ich bin optimistisch, da wir nun endlich über ein einheitliches Tool für ganz Belgien verfügen."

Ein Gasleck nach einem Unfall mit einem ADR-Transport oder ein Brand in einem Chemiebetrieb gehören zu den Arten von Szenarien, die in die Software "Safer Hazmat Responder" eingegeben werden können. Zunächst gibt der Benutzer die Witterungs-verhältnisse und die Art des Zwischenfalls ein. Danach kann er weitere Angaben machen, wie Art des gefährlichen Stoffs, Dauer der Ableitung, Temperatur des Produkts, Unfallort usw. Auf der Grundlage dieser Daten erstellt das Programm ein Ausbreitungsmodell. Die Hilfeleistungszonen bzw. der Zivilschutz können dann auf einer Karte sehen, wie weit und wie hoch sich die Gaswolke ausgebreitet hat, wie sie sich mit der Zeit entwickeln wird, wie hoch die Konzentration der gefährlichen Stoffe ist und schließlich wo Personen in Gefahr sind bzw. sein könnten. Diese Ergebnisse können zudem anhand neuer Messungen ständig neu berechnet werden, sogar durch das (drahtlose) Anschließen bestimmter Messgeräte an das Programm.

Auf der Grundlage der so berechneten "Feder", die auf dem Bildschirm der Hilfeleistungs-zonen bzw. des Zivilschutzes abgebildet ist, können die Hilfsdienste die betroffene Zone ermitteln und entscheiden, ob und wo Personen evakuiert, ob Fenster und Türen geschlossen und welche Vorsorgemaßnahmen für ihre eigene Sicherheit ergriffen werden müssen.

Repräsentatives Panel zur Bewertung der Software

Ein vielfältiges Testpanel aus rund 20 französisch-, niederländisch- und deutschsprachigen Mitgliedern der Hilfeleistungszonen wird in den kommenden 30 Tagen die erste Version des Programms testen und Feedback geben. Wenn das Panel nach den Anpassungen mit dem Ergebnis zufrieden ist, wird die Software binnen drei Wochen zur Verfügung gestellt werden können. Der FÖD Inneres wird über den Seveso-Fonds, der vom Krisenzentrum verwaltet wird, fünf Software-Lizenzen ankaufen. Diese Lizenzen können überall in Belgien benutzt werden. Das Projekt wird von der Direktion Material der Generaldirektion Zivile Sicherheit koordiniert.